Universitätsklinikum Schleswig-Holstein – Campus Kiel (UKSH)
Projektbeschreibung
Algen – woran denken Sie? Eine vage Erinnerung an den letzten Ostsee-Urlaub oder den Besuch im Sushi-Restaurant, der schon wieder viel zu lange her ist? Die weitverbreitete Meerespflanze bietet mehr als die meisten wissen: Im Projekt FucoSan arbeiten deutsche und dänische Projektakteure daran, das Beste aus Braunalgen herauszuholen und sie medizinisch und kosmetisch verwertbar zu machen.
Ob Anti-Aging, Knochenregeneration oder Augenheilkunde – Algenbestandteile sind vielseitig
Braunalgen enthalten wertvolle Bestandteile, Fucoidane genannt, mit
besonderem Potenzial für die menschliche Gesundheit. Mit ihrer Wirkung können
sie den Menschen vor zellschädigenden Einflüssen wie Stress, zu viel Sonne oder
Schadstoffen in der Umwelt schützen. Das lässt die Haut langsamer altern,
weshalb sich Fucoidane besonders gut in Anti-Aging-Produkten wie Hautcremes
machen.
Fucoidane können auch in der regenerativen Medizin eingesetzt werden.
Bei Brüchen oder Knochendefekten muss sich Knochengewebe neu bilden. Auch hier
können die Algenbestandteile helfen: Sie haben immunregulierende und
entzündungshemmende Eigenschaften, die den Heilungsprozess unterstützen.
Schließlich scheint es, dass Fucoidane auch in
der Behandlung der Augenerkrankung AMD (altersabhängige Makuladegeneration)
verwendet werden können, die eine der Hauptursachen für Erblindung in den
Industrienationen ist. Bestimmte Fucoidane können VEGF hemmen. VEGF ist ein
Wachstumsfaktor, der im Körper unter anderem dafür sorgt, dass sich Blutgefäße
ständig erneuern. Bei Patienten, die an AMD erkrankt sind, arbeitet der
Wachstumsfaktor überaktiv. Mit den Fucoidanen kann er blockiert werden.
Aus dem Meer in die Praxis
Das Projekt FucoSan will den Weg zur Anwendung der Fucoidane in der Praxis ebnen: Die Projektpartner entwickeln Prozesse, um Braunalgen aus der Ostsee zu beziehen, und untersuchen die entnommenen Fucoidane. Die Untersuchungsergebnisse werden in eine Datenbank eingepflegt, auf deren Basis die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aussichtsreiche Kandidaten auswählen und auf ihre Anwendbarkeit testen. Zugleich entwickeln die Projektpartner Geschäftsmodelle, die eine Nutzung auch nach Projektende ermöglichen. Somit wird die Expertise, die in der deutsch-dänischen Programmregion zu finden ist, zu einer nachhaltigen Wertschöpfungskette zusammengeführt.
Bis September 2020 arbeiten die deutschen und dänischen Projektpartner weiter an ihrem Projektziel – und sorgten dafür, dass Algen uns nicht nur in der Ostsee begegnen.
Universitätsklinikum Schleswig-Holstein – Campus Kiel (UKSH) Arnold-Heller-Straße 3, 24105 Kiel Homepage: www.uksh.de
Projektpartner
Projektpartner DE: Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) Coastal Research & Management oHG (CRM) OceanBasis GmbH GEOMAR Helmholtz Zentrum für Ozeanforschung Kiel
Projektpartner DK: Technische Universität Dänemark (DTU) Süddänische Universität (SDU) Universitätsklinikum Odense (OUH)
Netzwerkpartner
Netzwerkpartner DE: Life Science Nord Management GmbH SUBMARINER Network for Blue Growth EEIG Bundesverband Aquakultur e.V. Fraunhofer Einrichtung für Marine Biotechnologie Dr. Willmar Schwabe GmbH & Co KG
Netzwerkpartner DK: European Society for Marine Biotechnology Biopeople – Denmark’s Life Science Cluster Denmark’s Life Science Cluster Universität Kopenhagen Universität Roskilde