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Große Aufgabe: Interreg zu kommunizieren

Wie viele Menschen wissen, worin die EU Geld investiert? Die Antwort lautet 35%. Und nur 13% der EU Bevölkerung kennen Interreg. Das ist das Resultat einer neuen Untersuchung, die die EU-Kommission gerade durchgeführt hat. Die Botschaft hätte nicht deutlicher sein können: Wir müssen besser kommunizieren, worin die EU investiert und was die Resultate sind. Hier haben wir – die EU Kommission, die Programme und die geförderten Projekte – eine gemeinsame Verantwortung.

Mit der oben genannten Botschaft und einer Menge Ideen dazu, wie diese umgesetzt werden kann, kamen wir vom inspirierenden Netzwerkseminar der EU-Kommission für Kommunikationsmitarbeiter in den europäischen Strukturfondsprogrammen zurück. Das Netzwerkseminar fand Ende Mai in Österreich statt, genauer gesagt in der Stadt Pamhagen, die im Südosten Österreichs an der ungarischen Grenze liegt. Bei warmen 30 Grad kamen 140 Teilnehmer für ein interessantes Programm zusammen, welches gefüllt war mit inspirierenden Vorträgen, interaktiven Übungen und kreativen Workshops.

EU-Kommission: Nun noch fokussierter auf die Kommunikation

Vor dem Workshop hatte die EU-Kommission Zeit den Fakt zu verdauen, dass nur 35% die europäischen Strukturfondsprogramme kennen. Mit 25% und 14% liegen Deutschland und Dänemark im Übrigen im untersten Bereich der Skala. Das kann und will die EU-Kommission nicht ignorieren, was auch der Grund für das Netzwerkseminar war, welches u.a. zum Ziel hatte, unsere Kommunikationsarbeit noch besser auf die Bevölkerung auszurichten die Bevölkerung mehr auf die Kommunikation fokussieren sollte. Das Ziel war ein Erfahrungs- und Ideenaustausch, generelle Herausforderungen und mögliche neue Initiativen zu erörtern und gleichzeitig Tipps für praktische und technische Angelegenheiten von Experten in den Workshops zu bekommen.

Kampagnenfokus: EU in my Region & European Cooperation Day

Mit Kampagnen wie Europa in meiner Region und dem European Cooperation Day, die in ganz Europa durchgeführt werden, soll das Wissen über die EU verbessert werden. Das Ziel ist es, dass sowohl die Bürger als auch die Presse und Politik die Möglichkeit bekommen, europäische Projekte in deren näherer Umgebung zu entdecken und sich über diese zu informieren. Die Kampagnen werden jedes Jahr durchgeführt und verfolgen das Ziel, die europäischen Investitionen in den Regionen sichtbarer zu machen. Die EU ist nichts, was in Brüssel und Straßburg „passiert“, sondern auch zu einem Großteil lokal vor unserer eigenen Haustür. Knapp ein Drittel des EU Budgets fließt nämlich in Strukturfondsprogramme und somit in regionale Projekte, u.a. durch Interreg Deutschland-Danmark.

Über die genannten und bekannten Kampagnen hinaus wurden auch Möglichkeiten für neue Kommunikationswege erörtert, u.a. die Durchführung eines regionalen Fotowettbewerbs. Mit dieser Idee haben wir bei Interreg Deutschland-Danmark tatsächlich schon länger gespielt und nun ist es an der Zeit, dies umzusetzen. Lesen Sie mehr über unseren Fotowettbewerb „Ein Bild sagt mehr als 1000 Worte“ und teilen Sie die Information gerne mit Freunden und Bekannten.

Nein danke zu teurer Kameraausstattung!

Wussten Sie, dass man ein gutes Video auch ganz ohne eine teure Kamera, ein extra Mikrofon oder andere Ausstattung machen kann? Das einzige, was Sie dafür brauchen, ist Ihr Smartphone, ein wenig Geduld und das Talent, scharfe Bilder zu machen. Tatsächlich gibt es mehr und mehr Journalisten, die allmählich ausschließlich ihr Smartphone benutzen, wenn sie Reportagen oder Filme erstellen, denn dies ist zum einen einfacher und zum anderen ist oft kein Qualitätsunterschied zu erkennen. Wir haben eine Menge praktischer Tipps bekommen, was die beste Bildperspektive angeht, welche Apps man zur Bearbeitung der Bilder und dem Zusammenschneiden eines Films verwenden kann, und so weiter. Natürlich sollte das neue Wissen auch angewendet werden. Das Resultat war ein kurzes Video über unsere Tour nach Österreich, das Sie sich hier ansehen können. Ein Bild sagt mehr als 1000 Worte und wir setzen viel darauf, diese Wirkungsmittel künftig viel öfter in unserer Kommunikation einzusetzen. Haben Sie auch Lust dazu, sich an einem eigenen Video zu versuchen? Wir haben z.B. die App iMovie (IOS) benutzt, aber im Workshop wurden auch die Apps Power Director (Android) und Adobe premiere clip (IOS und Android) genannt.

Einfache Regeln: „Die 6S“

Gibt es etwas, worauf Sie besonders Acht geben müssen, wenn Sie visuelle Wirkungsmittel in Ihrer Kommunikation benutzen? Die Antwort lautet ja. Bilder und Videos unterstreichen schriftliche Kommunikation. Die visuellen Wirkungsmittel bekommen oft mehr Aufmerksamkeit und werden schnell in den sozialen Medien geteilt. Dreh- und Angelpunkt des letzten Workshops am Nachmittag waren eine Menge gute Tipps, Videos so gut zu machen, dass Sie Aufmerksamkeit bekommen und geteilt werden, sodass die Botschaft verbreitet wird. Ganz einfach gelten folgende „6S“:

  1. Start: in den sozialen Medien haben die Absender 2-3 Sekunden, um die Aufmerksamkeit des Empfängers zu erlangen, deshalb sollte ein Video einen guten Start haben.
  2. Silent: Das Video sollte auch ohne Ton funktionieren (= Aufmerksamkeit erlangen).
  3. Short: Das Video darf nicht zu lang sein. (Was „zu lang“ ist hängt von der Botschaft und der Intensität ab).
  4. Story: Das Video sollte eine Geschichte erzählen (Anfang-Mitte-Schluss) oder eine klare Botschaft haben.
  5. Style: Das Video sollte zum Inhalt passen.
  6. Shareable: Das Video sollte es wert sein, mit anderen geteilt zu werden.

Mit einer einfach und praktischen Übung wurde deutlich, dass die „S“ trotz allem subjektiv sind, wie alles im Leben, aber sie bilden einen guten Leitfaden, wenn man damit anfängt, sein eigenes Video zu erstellen.

Abschluss in der österreichischen Natur

Am letzten Seminartag waren wir bei einem spannenden Projektbesuch im grenzüberschreitenden Nationalpark Neusiedlersee-Seewinkel, wo wir erleben konnten, wie die EU Mittel u.a. in Österreich investiert werden. Wir haben einen Eindruck von der schönen Natur erhalten, den vielen und teils seltenen Tieren, die in der Gegend wohnen, und nicht zuletzt den vielen Projekten, die der Nationalpark umfasst und von denen er ein Teil war.

Außerdem wurde uns das Projekt Burgenländische Roma – Dokumentation, Information und Integration vorgestellt, welches zum Ziel hat, verschiedene Informationen über die Roma-Minderheit in der Region zu sammeln. Hier ist es eine Voraussetzung, dass die Informationen bearbeitet werden, sodass sie weitervermittelt werden können – sowohl an die Mehrheit als auch an die Minderheit, mit dem langfristigen Ziel, dass die Integration der Roma im Burgenland besser wird.

Danke für ein gut organisiertes und inspirierendes Seminar

Alles in allem war es ein unglaublich spannendes und nicht zuletzt lehrreiches Seminar. Wir möchten gerne die Gelegenheit nutzen, der EU-Kommission für die Einladung und unseren internationalen Kollegen für den Gedankenaustausch zu danken.