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Landen Interreg-Ergebnisse in einer staubigen Schublade

Manchmal hört man, dass EU-Gelder sich als teures Lehrgeld herausstellen. Bei Interreg Deutschland-Danmark ist es jedoch geglückt, durch einen ständigen Fokus auf Ergebnisse zu sichern, dass die EU-Gelder überwiegend einen Ausschlag in der Sichtbarkeit und Verankerung der Projektergebnisse geben.

Nicht selten wird ein Interreg-Projekt dadurch definiert, dass es zeitlich, inhaltlich und finanziell begrenzt ist. Aber was ist eigentlich das Ziel von Interreg-Projekten? Sind die Projekte überhaupt zeitlich begrenzt? Ist der Zeitrahmen lediglich ein Ausdruck dafür, wie lange die Projekte Finanzierungsmittel von Interreg erhalten? Und wieso ist Interreg wichtig für die allgemeine Bevölkerung, die schließlich keine Gelder erhalten?

Antworten auf diese Fragen sind nicht immer leicht zu finden, aber eins steht immer fest: die Projekte (lesen Sie die Ergebnisse) sollen auf eigenen Beinen stehen und fortsetzen können – auch nachdem keine Interreg-Gelder mehr fließen.

Wie werden die Interreg-Resultate verankert?

Die Interreg-Projekte sind sehr verschieden im Bezug auf Form und Umfang und in wenigen Fällen geschieht es, dass nicht alle Projekte es schaffen ihre Arbeit und Ergebnisse sichtbar zu machen bzw. auf lange Sicht zu verankern. Dies ist selbstverständlich ärgerlich, jedoch kann es ganz natürliche und unverschuldete Ursachen haben, da die Strukturen auf dänischer und deutscher Seite beispielsweise unterschiedlich sind oder Reformen stattfinden, welche nicht absehbar waren.

ABER… glücklicherweise gibt es richtig viele und noch mehr gute Beispiele dafür, dass es gelingt die Ergebnisse zu verankern. Daraus ziehen die Bürgerinnen und Bürger einen Mehrwert, die Effekte werden sichtbar gemacht sowie die EU-Investierungen verankert. Lassen Sie uns hier vier gute Beispiele nennen:

Das NORDMUS-Projekt schließt Ende dieses Jahres ab. Ein Vorreiterprojekt, welches es geschafft hat Museen und Kulturinstitutionen aus Deutschland und Dänemark miteinander zu koppeln und den Fokus auf das gemeinsame Kulturerbe sowie die Kultur- und Kunstgeschichte zu setzen. Hier ist es den Partnern hinter NORDMUS gelungen einen einzigartigen grenzüberschreitenden Museums-Verband zu gründen. Dies ist ein offizieller Verband, welcher ohne Interreg-Zuschuss weiterleben wird. Lesen Sie hier mehr über den Verband.

Ein ehrlicher Dialog zwischen einem Patienten und einem Arzt ist die Grundlage für einen guten Behandlungsverlauf. Dies war die These mit welchem das Gesundheitsprojekt PROMETHEUS, welches im August 2018 endete, arbeitete. Dies mag leicht klingen, aber die Realität sieht anders aus. Im PROMETHEUS-Projekt hat man deshalb diverse Hilfsmittel und Werkzeuge entwickelt, welche sowohl dem Personal als auch dem Patienten dabei helfen sollen, auf Augenhöhe zu kommunizieren. Eines der vielen Ergebnisse ist ein Blasenkrebs-Nachsorgepass, welcher bereits implementiert wurde und in mehreren Krankenhäusern in Dänemark und Deutschland genutzt wird. Das Projekt hat damit ein brauchbares Werkzeug auf 56 anstelle von 371 Seiten erschaffen, welches das Personal und die Patienten vorher in Verbindung mit der Diagnose und Nachbehandlung von Krebs verwendeten. Lesen Sie hier mehr über PROMETHEUS.

Wir könnten noch viele gute Beispiele nennen

Um noch zwei weitere Beispiele für eine nachhaltige und erfolgreiche Verankerung der Interreg-Mittel zu nennen, entscheiden wir uns dafür auf zwei Projekte zu zeigen, welche aus unseren Vorgängerprogrammen stammen. Es dreht sich um den deutschen Notfallhelikopter und das Event „Kongelig Classic 1855“.

Wir müssen zurück ins 2005, als unter dem Interreg3A-Programm eine Zusammenarbeit entstand, welche es erlaubte, dass der Rettungshelikopter mit Basis in Niebüll über die Grenze flog, um u.a. verunglückten und kranken Bürgerinnen und Bürgern in Sønderjylland zu helfen. Anfang 2018 wurde der Vertrag verlängert, sodass der Notfallhelikopter auch in der Zukunft die Grenze überqueren darf, um Leben zu retten.

Die Segelregatta „Kongelig Classic 1855“ wurde 2012 als ein Interreg4A-Projekt ins Leben gerufen. Das Projekt endete 2015, jedoch steht die Regatta seither auf eigenen Füßen. So halten die zwei dänischen Kommunen Aabenraa und Sønderborg gemeisnam mit der Stadt Flensburg „Kongelig Classic 1855“ am Leben und jedes Jahr wird die einmalige maritime Kulturgeschichte mit Aktivitäten an Land und Wasser gefeiert.

Wie wird die Interreg-Zusammenarbeit sichtbar?

Es ist aus diesem Grund kein Zufall, dass gerade die „Kongelig Classic 1855“ der Rahmen für unseren ersten Halt mit unserer Interreg-Karawane gewesen ist. Das Ziel der Interreg-Karawane besteht darin einen besonderen Fokus auf die Interreg-Zusammenarbeit zu legen. Nicht weniger sollen die konkreten Ergebnisse hervorgehoben werden, um den Mehrwert sichtbar zu machen und darauf hinzuweisen, weshalb die Interreg-Zusammenarbeit wichtig ist – jetzt und in der Zukunft!

Um auf unsere leicht provozierende Überschrift zu antworten, so gibt es niemanden, der im Zweifel sein sollte, dass wir – zusammen mit unseren Interreg-Projekten – weiterhin unser Bestes geben werden, um sicherzustellen, dass die Interreg-Ergebnisse nicht in einer staubigen Schublade landen werden.