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Projektevaluation: Wie laufen die Interreg-Projekte?

Wie können die Projekte noch besser bei ihrer Umsetzung unterstützt werden? Was können wir als Administration besser machen? Warum funktioniert etwas bei dem einen Projekt und bei dem anderen nicht? Können die Projekte direkt miteinander verglichen werden?

Um Antworten auf u.a. diese Fragen zu finden, hat der Interreg-Ausschuss im Herbst 2015 beschlossen, dass eine externe Evaluation aller genehmigten Projekte stattfinden soll. Nach einer europaweiten Ausschreibung im Herbst wurde  der Firma Kienbaum Consultants aus Hamburg die Aufgabe zugeteilt.

Im Januar 2017 fiel der Startschuss: die ersten 18 Projekte machten sich auf den Weg zur Zwischenevaluation. Nikolaj Bøggild und Annegret Bötel von der Firma Kienbaum sammelten alle relevanten Daten zu den Projekten – wie viele Projektpartner sind  beteiligt? Was sind die Hauptziele des Projekts? In welcher Höhe wurde das Budget bisher in Anspruch genommen? Diese und viele weitere Fragen wurden zunächst in einem Interview mit dem jeweiligen Sachbearbeiter im Sekretariat besprochen, bevor alle Projektakteure dazu aufgefordert wurden, an einer Online-Befragung teilzunehmen. Das Besondere daran: auch die Netzwerkpartner eines Projekts, also die Partner ohne finanzielle Verbindlichkeiten, sollen an der Befragung teilnehmen. Nach einem Telefoninterview mit dem Leadpartner plante Kienbaum einen sogenannten 360 Grad-Workshop durch.

An diesem Workshop sollen möglichst viele Personen teilnehmen, die mit dem Projekt in Verbindung stehen. D.h. nicht nur die Projektpartner, sondern auch die Netzwerkpartner sind zur Teilnahme aufgefordert. Ein Workshop hat eine Dauer von vier Stunden und folgende Themenkomplexe stehen dabei im Vordergrund: Zusammenarbeit und Projektstrukturen, Zielerreichung, Wirkungen und Verankerung des Projekts. Bei der Bearbeitung der einzelnen Themen nimmt die Diskussion Ausgangspunkt in den Ergebnissen der Online-Befragung und schon hier zeigen sich erste „Aha-Erlebnisse“ für die Projektakteure – und dies in verschiedener Hinsicht: die Akteure erfahren, worin sie besonders gut sind, aber auch, wo es Potential für Verbesserungen gibt.

Die Erkenntnisse aus den Interviews, der Online-Befragung und dem Workshop fließen in einen Bericht ein, der den Projekten und der Interreg-Administration zugeht. Dabei geht es auch um die Frage, was an der Beziehung zwischen Administration und Projekt verbessert werden kann und wo administrative Herausforderungen liegen. Die Interreg-Administration wird daraufhin untersuchen, wie in Zukunft mit diesen Herausforderungen umgegangen werden kann. Um den gemeinsamen Lernprozess noch weiter voran zu treiben, wird sich der jeweilige Sachbearbeiter aus dem Interreg-Sekretariat mit den Projektakteuren in Verbindung setzen und einen persönlichen Servicebesuch vereinbaren.

Bei der Evaluation geht es also nicht um die Kontrolle der Projektakteure, sondern das gemeinsame Lernen steht im Vordergrund. Derzeit sind die Workshops „in vollem Gange“ und wir sind gespannt darauf, zu welchen Ergebnissen und Handlungsempfehlungen der qualifizierte „Blick von außen“ führt.

Und wie haben die Projektakteure den Workshop erlebt? Einige Statements geben darin einen Einblick:

„Am 06. Juni fand für das Interreg-Projekt PANaMa der 360°-Workshop zur Zwischenevaluation statt. Die drei Referenten von Kienbaum waren organisatorisch und inhaltlich gut auf das Gespräch vorbereitet und in das Projekt eingedacht. Dies zeigte sich dadurch, dass sie gezielte Nachfragen stellen konnten und aus dem Gespräch eine präzise Zusammenfassung zu den Projektstrukturen, zur Zielerreichung, Wirkung und nachhaltigen Verankerung des Projekts generierten. Diese Punkte waren im Vorfeld sehr transparent als die Leitimpulse des Gesprächs angekündigt worden, wodurch die acht Projektmitarbeiter und -Mitarbeiterinnen beider Partnerorganisationen genau wussten, worüber gesprochen werden sollte. Alles in allem handelte es sich um ein gut vorbereitetes, strukturiertes und sehr angenehmes Gespräch.“ Stefanie Herzog, Projekt PANaMa.

„Der Workshop war inspirierend und in der Diskussion haben wir durch den Blick von außen wertvolle Impulse für die weitere Projektarbeit bekommen.“ Erla Hallsteinsdóttir, Projekt kultKIT

„Die Evaluation war eine Herausstellung der Stärken unseres Projektes. Mangels einer ausreichend großen Vergleichsmenge war es noch nicht möglich das Projekt einzuordnen, aber der Gesamtverlauf war durchaus positiv und es ging in keinem Augenblick darum mögliche Fehler zu suchen.“ Katharina Rubahn, Projekt CarpeDiem

„Es war wirklich ein gutes Erlebnis für alle Partner und ich glaube der Tag selber hat die Partnerschaft noch weiter gestärkt und darauf fokussiert, wo wir uns verbessern können.“ A. Katharine Paarup Meyer, Projekt Large Scale Bioenergy Laboratory 2