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Stammzellen aus Knochenmark: Abfall mit Potenzial

An den Universitätskliniken in Lübeck und Odense ist es gelungen, bei 100 Patienten Stammzellen aus Knochenmark zu entnehmen. Die Stammzellen wurden registriert und werden in einer deutsch-dänischen Biobank aufbewahrt, wo sie später für wissenschaftliche Studien oder Gesundheitsbehandlungen verwendet werden können.

In den letzten beiden Jahren haben die Universitätskliniken zusammen mit Unternehmen aus Schleswig-Holstein im Projekt BONEBANK daran gearbeitet, Stammzellen aus Knochenmark zu entnehmen, zu bearbeiten und zu lagern.

Eine wertvolle Ressource

Die Partner bei BONEBANK haben Ressourcen entdeckt, die sich im Knochenmaterial befinden, darunter Knochenmark, Blut und Stammzellen, welche nach Routineoperationen (beispielsweise bei einem Beinbruch) normalerweise als Abfall aussortiert werden. Noch dazu eine wertvolle Ressource, welche Leben verändern und retten kann – sowohl indirekt durch Forschung als auch direkt durch regenerative Therapien. Die Stammzellen können später von den Patienten selber, anderen Patienten, Forschern und der Pharmaindustrie genutzt werden.

 „Die Gewinnung von Knochenstammzellen aus Knochenmaterial, welches nach einer Operation nicht mehr verwendet werden kann, ist ein großer Erfolg. Das ist eine wertvolle Ressource, die später für Forschungs- und Therapiezwecke genutzt werden kann. Das Projekt ebnet damit den Weg für neue Stammzelltherapien mit vielseitigen Einsatzmöglichkeiten“, sagt Prof. Dr. Arndt-Peter Schulz, Oberarzt am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein in Lübeck.

Es hat über viele Jahre die hartnäckige Behauptung gegeben, dass gesunde Knochenmarkstammzellen ausschließlich aus dem Knochenmaterial von jungen Patienten gewonnen werden kann. Die involvierten Universitäten denken, die Behauptung widerlegen zu können. Im Projekt ist es nämlich geglückt, gesunde Stammzellen auch aus dem Knochenmaterial von älteren Patienten zu gewinnen. Jetzt wird es interessant sein, ob der Gesundheitszustand der Patienten Einfluss auf die Qualität der Knochenstammzellen hat.

Stammzellen überqueren die Grenze

Forscher und Ärzte aus Deutschland und Dänemark sollen einen Nutzen aus den Stammzellen ziehen und einen Zugang zu der Biobank haben. Dies bedeutet, dass die Stammzellen transportiert werden müssen.  In diesem Zuge haben die Projektakteure  es ebenfalls geschafft eine erfolgreiche Transportkette zwischen Lübeck und Odense zu etablieren, um die Stammzellen sicher von A nach B transportieren zu können. Dadurch können die Projektresultate noch mehr Patienten zugutekommen.

BONEBANK hat in den zwei Jahren viel geschafft, aber die Partner haben noch nicht genug. In den nächsten Monaten wird das Projekt den weiteren Fokus auf die grenzüberschreitende Biobank legen und untersuchen, inwiefern die Knochenmarkstammzellen anderen Patienten durch regenerative Therapien zugutekommen können.  

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