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Stammzellenkonferenz zog Interessierte aus ganz Europa an

Bei einer Tasse Kaffee wurde im Vorraum des Auditoriums englisch und deutsch mit vielen Akzenten gesprochen. Die vielen Professoren und Doktoren kamen aus ganz Europa, um am Bone Innovation Summit 2019 in Lübeck teilzunehmen, welches das Interreg-Projekt Bonebank mit organisiert hat. Hier sollten sie über zwei Tage hinweg ihre Forschung, Case Stories und Resultate im Hinblick auf Knochen und Stammzellen präsentieren und diskutieren – z.B. wie Stammzellen für die Behandlung von Knochenbrüchen, Osteoporose und bei Zahnimplantationen genutzt werden können.

Interesse weit über die Programmregion hinaus

Mehr als 140 Spezialisten nahmen an der Konferenz teil und der Hauptredner reiste von der Queensland University of Technology in Australien an. Dies unterstreicht, dass Bonebank und die Fokussetzung des Projekts ein Interesse weit über die Programmregion von Interreg Deutschland-Danmark anziehen. Die Innovationskonferenz ist in Zusammenarbeit mit dem Projekt Baltic Fracture Compentence Centre veranstaltet worden, dass von der Interreg Baltic Sea Region gefördert wird. Die Zusammenarbeit zwischen zwei Projekten aus verschiedenen Programmen steigert zum einen das Interesse und Niveau der Konferenz und ist zum anderen eine Idee, welche wir gerne als Inspiration weitergeben.

Arzt-Humor

„Don’t fight and don’t go biking – that breaks bones,“ sagte Professor Doktor Smeets in einer Gruppendiskussion. Es ist außerdem sinnvoll, Abstand zu Motorrädern zu halten, wie Röntgen- und Behandlungsbilder mit sehr unschönen Beinbrüchen nach einem Motorradsturz vermittelten.

Aber wenn der Schaden entstanden ist, wie kann ein Projekt wie Bonebank dabei helfen, dass die Knochen im Nachhinein wieder vollständig heilen? Unsere Knochen haben die Eigenschaft sich bis zu einem gewissen Punkt selbst zu heilen. Man kann sagen, dass Bonebank daran arbeitet, eine Brücke für die Stellen zu bauen, an denen unser Körper Hilfe benötigt.

Knochen-Bank

Das Projekt Bonebank arbeitet an der Gewinnung von Stammzellen aus Knochen und Gewebe, die ansonsten als Abfall bei Routineoperationen – wie z.B. Hüftoperationen – entsorgt werden. Bonebank hat für die Gewinnung ein neues chirurgisches Werkzeug entwickelt. Nach der Operation werden die Stammzellen in speziell entwickelten Boxen zu den zwei Biobanken in Lübeck und Odense transportiert.

Die Idee des Projekts ist, dass die entnommenen Stammzellen zu einem späteren Zeitpunkt aus der Biobank genommen werden und der Person, der sie entnommen wurden, oder anderen Patienten bei dem Prozess der Knochenheilung helfen können. Stammzellen – Fett, Knochen, Chamäleon…

„Das Ziel ist es, die richtigen Stammzellen anzubauen und dem Patienten wieder einzusetzen, wenn er einen Schaden hat, für dessen Heilung die Stammzellen benötigt werden. Dort sind wir bis jetzt noch nicht,“ erläuterte Professor Schulz. Er ist einer der Initiatoren des Projektes Bonebank und präsentierte den Teilnehmern der Konferenz einen Überblick über das Projekt. Er fährt fort:

„Das ist die besondere Eigenschaft der Stammzellen, die sie interessant macht. Sie können wachsen und Knochenzellen werden – aber sie können beispielsweise auch Fettzellen werden! Man kann sagen, dass sie in die richtige Richtung geschubst werden müssen, um das zu werden, was wir brauchen.“

Es ist nicht einfach, aber es ist u.a. eines der Dinge, an welchem Bonebank am Universitätsklinikum in Odense forscht. Kürzlich wurde dem Projekt ein weiterer Interreg-Zuschuss für die nächsten 1 ½ Jahre bewilligt. Wir freuen uns die Entwicklung zu verfolgen.