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Wattenmeertourismus – die Grenze zwischen dem Benutzen und Beschützen

NAKUWA ist ein Interreg-Projekt mit Fokus auf nachhaltigen Natur- und Kulturtourismus entlang des Wattenmeers, welches UNESCO-Weltkulturerbe ist. Das Wattenmeer erstreckt sich über 500 km vom dänischen Blåvandshuk im Norden bis zum holländischen Den Helder im Süden und ist für sich selbst eine Definition der Grenzüberschreitung, da die Natur keine Grenzen kennt. Die Enormen Mengen an Wasser und Sand und die vielen kleinen und großen Tiere, die sich im Wattenmeer bewegen, beweisen dies. Auch wenn das Wattenmeer stark und rau ist, so ist es ebenfalls eine verwundbare Umgebung, weshalb ein gemeinsamer deutsch-dänischer Einsatz sinnvoll ist, um einen Fokus darauf zu setzen, wie man diesen Naturraum erleben und genießen kann ohne diese zu zerstören. Es geht darum, die Balance zwischen Nutzung und Schutz zu finden.

NAKUWA hat den Partnertag des Nationalparks Wattenmeer als Rahmen der Halbzeitkonferenz des Projekts in Esbjerg genutzt. Mehr als 170 Interessierte und Involvierte hatten sich in dem dichtbestuhlten Saal zusammengefunden. NAKUWA’s Projektpartner präsentierten die Resultate und Produkte, die in der kommenden Saison erwartet werden – besonders mit dem Fokus auf saisonale Projektpakete.

Die Projektpakete konzentrieren sich auf vier Arten von Tourismus: Fahrrad-, Kultur-, Vogel- und Wandertourismus. NAKUWA’s Zielgruppe sind internationale Weltkulturerbe-Touristen. Diese haben hohe Standards und deshalb steht für NAKUWA auch der nachhaltige Transport auf dem Programm. Dies geschieht unter anderem durch das Elektroauto-Konzept „Nordseemobil“ an der deutschen Küste. Hier können Elektroautos gebucht werden, sodass die Gäste eine CO2-neutrale Tour durch die Orte am Wattenmeer erleben können, wo öffentliche Verkehrsmittel meist fehlen.

Im Bereich des Fahrradtourismus wird an Fahrradferien-Paketen gearbeitet, bei der das Gepäck von Ort zu Ort transportiert wird, während die Gäste die Freiheit auf zwei Rädern ohne schwere Fahrradtaschen genießen können. Es werden auch grenzüberschreitende Fahrradkarten gedruckt und ein Fahrradguide über den Nationalpark Wattenmeer erstellt. Der Fokus liegt auf dem Nordseeradweg, der die ganze Wattenmeerküste entlang läuft, sowie auf der Grenzroute und die Panorama-Fahrradrouten in Dänemark.

Einer der Teilnehmer war „NaturNørd“ – ein dänischer Naturexperte, der für seine vielfältigen erd- und tiernahen, inspirierenden und lehrreichen Videos auf u.a. Facebook und Instagram bekannt ist. Außerhalb der Sozialen Medien heißt er Jonas Gadgaard und ist Naturführer bei NaturKulturVarde.

„Wie aus der Präsentation hervorging errichten sie keine neuen Fahrradrouten. Sie fokussieren darauf, davon zu erzählen und die Menschen aufmerksam zu machen, auf das, was wir haben – nur mit neuen Materialien. Wir haben sehr viel Gutes in der Umgebung. Wir müssen nur besser darin werden, dies zu verkaufen,“ sagt er.

Der NaturNørd hat auch herausgefunden, dass es unter anderem darum geht, seine Produkte mit den richtigen Worten zu verpacken.
„Wenn ich Werbung für eine Tour mache, die ‘Erleben Sie Filsøs Vogelleben‘ heißt, melden sich nur ganz wenige. Wenn ich sie jedoch ‘Adlersafari bei Filsø‘ nenne, ist das Haus voll und es gibt jedes Mal 40 Anmeldungen,“ sagt er mit einem Lächeln.
„Und so ist es mit allen Touren. Es geht darum die Aufmerksamkeit der Leute einzufangen.“

Lesen Sie mehr auf www.nakuwa.net, wenn auch Sie das Wattenmeer nachhaltig erleben möchten.

Und treffen Sie den NaturNørd hier.

Fotorechte: Ulrik Pedersen, Niclas Jessen und Jens Lauritz Hansen