Es ist leider keine Selbstverständlichkeit, dass Patienten bei
wichtigen Entscheidungen rund um ihre Krankheit, Behandlungsmethoden und
Möglichkeiten auf eine verständliche Weise mit einbezogen werden. Dies
ist auch nicht realistisch oder in der Praxis leicht umzusetzen – oder
etwa doch?
Mit diesem Thema beschäftigt sich HERACLES. Das Projekt strebt eine
Kulturveränderung im Gesundheitswesen an. Ganz konkret bedeutet dies,
dass das Gesundheitswesen „menschlicher“ gemacht werden soll. Es soll
dafür Raum geschaffen werden, dass sowohl Patienten und Angehörige als
auch das Gesundheitspersonal, inklusive ihrer verschiedenen Gedanken und
Gefühle, die Möglichkeit bekommen sollen einbezogen zu werden – auch in
schwierigen Situationen.
Basierend auf der Theorie, dass wohlinformierte Patienten bessere
Patienten sind, möchte das Projekt dazu motivieren, dass Patienten
Eigenverantwortung übernehmen und Fragen stellen. Wiederum muss das
Gesundheitspersonal auch darin ausgebildet werden präsent und in
Augenhöhe zu kommunizieren.
In jeder Situation ist es wichtig, dass sowohl Patienten und das
Gesundheitspersonal sich wohl fühlen und in ihrer Art und Kommunikation
ernst genommen werden.
Das HERACLES-Projekt möchte u.a. eine digitale Lernplattform
schaffen. In Form eines interaktiven Systems und einem virtuellen
Klassenzimmer soll das Gesundheitspersonal durch Übungen,
kontinuierliches Training und Guidelines üben mit den Patienten zu
kommunizieren und Feedback erhalten. Das ist bloß eins der vielen
Hilfsmittel, welche die Partner zusammen realisieren möchten, um ein
gemeinsames Verständnis von Patient-Arzt-Kommunikation zu schaffen.
HERACLES als Vermittler
In der griechischen Mythologie symbolisiert HERACLES einen Gott, welcher unangefochten gegen Ungeheuer und das Böse in jeder Art kämpft. Im heutigen HERACLES-Projekt soll jedoch nicht in traditioneller Hinsicht gekämpft werden. Es geht darum Erwartungen abzustimmen sowie die Kommunikation zwischen Patient und Gesundheitspersonal zu trainieren und zu vermitteln, damit beide Seiten konkrete Hilfsmittel bekommen und diese für einen intensiven Dialog zwischen dem selbstbestimmten Patienten und dem behandelnden Arzt anwenden können.