Sobald die Temperaturen draußen sommerliche Höhen erreichen, schützen
wir uns vor den Sonnenstrahlen mit Sonnenmilch, zumeist ohne darüber
nachzudenken, dass die Produkte, die wir nutzen, Nanopartikel aus
Edelmetallen enthalten können. Und dies ist vollkommen in Ordnung:
Forschungsarbeiten an der Yale Universität konnten belegen, dass
bestimmte Sonnencremes auf Basis von Nanotechnologie sowohl sicherer als
auch effektiver sind als herkömmliche Cremes.
Nanopartikel sind überall, ist nano doch letztendlich nur
ein griechischer Ausdruck, der die Größe beschreibt und Zwerg bedeutet.
Die Nanotechnologie erlebte ihren Durchbruch in den 1980ern, als
Forscher ein tiefgreifendes Verständnis dafür entwickelten, wie sie
Partikel von sehr geringer Größe in den Wissenschaften, von der Physik
über die Biologie bis hin zur Medizin, kontrollieren und nutzbar machen
könnten.
Gesundheitsrisiken
Mittlerweile ist erwiesen, dass Nanopartikel in Kosmetik und Medizin
auf Zellebene gesundheitsschädlich sein können. Die Partikel können
Krebs, Arterienverkalkung und Herz-Kreislauferkrankungen verursachen.
Nanopartikel sind so winzig, dass sie unsere Haut passieren und in
unsere Organe vordringen können. Ein INTERREG 4A Netzwerk-Projekt aus
dem Jahre 2014, geleitet von der SDU NanoSYD, hat den Nachweis gebracht,
dass sehr kleine Nanopartikel die Zellmembran durchdringen und giftige
Reaktionen auslösen.
– Es kann sehr nützlich sein, Nanopartikel auf Oberflächen für
antimikrobielle Zwecke einzusetzen, aber wir müssen extrem vorsichtig
sein, wie wir diese Nanopartikel gestalten. Silbernanopartikel mit einer
Größe von über 100nm sind nahezu unbedenklich, wohingegen Nanopartikel
unter 20nm sehr riskant sind.
Gemeinsam mit Wissenschaftlern des NanoSyd Centers der Syddansk
Universität und anderen Projektpartnern wird eine Methode zum Nachweis
von sehr kleinen und dementsprechend schädlichen Nanopartikeln in
Kosmetik und Lebensmitteln entwickelt. Das Interreg 5A Projekt CheckNano,
das die Entwicklung eines Chip Prototypen zum schnellen Nachweis
riskanter Nanopartikel anvisiert, hat ca. 1 Million Euro
Finanzierungsunterstützung von der Interreg Gemeinschaftsinitiative des
Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (in diesem Fall der
deutsch-dänischen Grenzregion) bewilligt bekommen.