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„BOOST“- Das Win-win Projekt für den grenzüberschreitenden Arbeitsmarkt

Die Arbeitskultur auf der anderen Seite der Grenze erleben, grenzüberschreitende Kontakte knüpfen, den Horizont erweitern – das sind nur einige der Möglichkeiten, die Auszubildende, Berufsschüler und Arbeitssuchende, aber auch Arbeitsagenturen, Berufsschulen und Betriebe durch das Interreg-Projekt „BOOST – Greater Mobility across Femern Belt“ erhalten.

Im Februar 2017 ist BOOST mit der Vision eines gemeinsamen, deutsch-dänischen Arbeitsmarktes, der besonders der jungen Generation in der Fehmarnbelt-Region mehr Perspektiven und Möglichkeiten sichert, gestartet. Der Leadpartner CELF (Zentrum für berufsorientierte Ausbildungen Lolland Falster) und weitere zentrale Institutionen des deutschen und dänischen Arbeitsmarktes, wollen das Bewusstsein über Job- und Praktikumsangebote im jeweiligen Nachbarland erhöhen und ein grenzüberschreitendes Netzwerk entstehen lassen, das die Mobilität junger Berufseinsteiger langfristig „boostet“.

Ein gutes Jahr nach Projektstart, freuen wir uns, dass die Idee eines grenzüberschreitenden Austauschs in der Arbeitswelt schon für viele Bürger umgesetzt wurde. Durch BOOST konnten bereits mehr als 140 Menschen der Fehmarnbelt-Region an Maßnahmen zur grenzüberschreitenden Mobilität auf dem Arbeitsmarkt teilnehmen und fast 350 Interessierte wurden schon über die Möglichkeiten im jeweiligen Nachbarland informiert.

„Gleich zu Anfang bemerkten wir die großen Unterschiede zu den deutschen Schulen.“

Uddannelsessøgende fra Lübeck var i marts 2018 i praktik på Lolland-Falster via Interreg-projektet BOOST

Ein besonderes Anliegen des Interreg-projektes BOOST ist es, junge Menschen für die spannenden Möglichkeiten auf dem grenzüberschreitenden Arbeitsmarkt der Fehmarnbelt-Region zu begeistern. Jeweils eine Woche lang haben Auszubildende deswegen die Möglichkeit, durch Auslandspraktika selbst Erfahrungen auf der anderen Seite der Grenze zu sammeln. Nach mehreren Vorbereitungstreffen lernen die Teilnehmer Betriebe, Arbeitsweisen und Menschen im Nachbarland aus erster Hand kennen.

Die beiden Auszubildenden Janne Marie Stolten und Julia Saß aus Lübeck nahmen im März mit 13 weiteren Praktikanten an einem BOOST-Auslandspraktikum im dänischen Nykøbing Falster teil. „Der Großteil von uns arbeitete die ganze Woche in ihren Praktikumsbetrieben. Einige von uns gingen die ersten drei Tage in die Schule, um den dänischen Schulalltag näher kennenzulernen. […]Die Arbeit erfolgt sehr selbstständig und in einem entspannten Arbeitsklima sowie gemütlicher Kleidung. Jeder der Schüler bringt seinen eigenen Laptop mit. Auch im Klassenraum befindet sich moderne Technik wie Smartboards.“, beschreiben die zwei Praktikantinnen ihre Eindrücke. Die dänischen Arbeitgeber lobten den Arbeitseinsatz und die Initiative der deutschen Praktikanten.

 „Job-Datings“ und  „Job-Swaps“– Innovative Aktivitäten für einen deutsch-dänischen Arbeitsmarkt

Es liegt im Interesse der Arbeitsagenturen auf beiden Seiten der Grenze, ihre Zielgruppen über die vielseitigen Möglichkeiten im Nachbarland zu informieren. Arbeitssuchende aus Deutschland und Dänemark haben deshalb die Chance von BOOST „verkuppelt“ zu werden und auf grenzübergreifenden sogenannten „Job-Datings“ potentielle neue Arbeitgeber kennenzulernen. Bisher fanden diesbezüglich insgesamt 6 Informationsveranstaltungen für Arbeitsuchende in den dänischen Jobcentern Lolland und Guldborgsund sowie in der Agentur für Arbeit Lübeck statt.

Der nächste Schritt sind die „Job-Dates“. Dabei fährt eine Gruppe von Arbeitssuchenden ins Nachbarland, wo sie für Vorstellungsgespräche auf örtliche Arbeitgeber treffen. Weitere „Job-Datings“ sind in Planung.

Durch sogenannte „Job-Swaps“, einem zweiwöchigen Arbeitsplatztausch mit den deutschen bzw. dänischen Kollegen, erlangen die vermittelnden Partner des Projekts, Mitarbeiter der Arbeitsagenturen und der Berufsschulen, ein erweitertes Verständnis über die Arbeitsweisen auf der anderen Seite der Grenze. Zwischen den Jobcentern Lolland und Guldborgsund, der Agentur für Arbeit Lübeck und dem Jobcenter Ostholstein haben bereits gegenseitige „Job-Swaps“ stattgefunden, von denen die Mitarbeiter, reich an neuen Kontakten und Erfahrungen, zurückgekehrt sind.

Noch bis Ende 2019 unterstützt BOOST junge Menschen und Arbeitsuchende dabei, von einem deutsch-dänischen Arbeitsmarkt zu profitieren, bietet damit auch Unternehmen neuen spannenden Input und hilft Akteuren des deutschen und dänischen Arbeitsmarktes, Kompetenzen über das jeweilige Nachbarland zu erlangen – ein Win-win Projekt für die Menschen in der Grenzregion.