Jetzt sind es schon 50 Projekte!
Am 4. Juni 2019 kamen die Vertreter des Interreg-Ausschusses in der schönen Stadt Husum des Kreises Nordfriesland zusammen, um unter anderem weitere acht Millionen Euro für neue Projekte zu genehmigen und die neue Ausrichtung der Öffentlichkeitsarbeit von Interreg Deutschland-Danmark zu besprechen. Das EU-Programm Interreg mitsamt seinen Effekten und Erfolgen soll zukünftig für alle sichtbarer, anschaulicher und verständlicher gemacht werden. Frei nach dem Motto „Tue Gutes und rede darüber“.
Noch mehr Vielfalt
Die Interreg-Familie wächst um fünf weitere spannende Projekte. Somit sind jetzt 50 Projekte bei Interreg Deutschland-Danmark dabei – Projekte, bei denen gemeinsame Stärken, Unterschiede und die jeweiligen kulturellen Hintergründe miteinander ins Spiel gebracht werden, um zusammen Wachstum, Entwicklung und dauerhafte Wertschöpfung für die Programmregion zu schaffen. Für den Interreg-Ausschuss steht es außer Frage, dass sich die grenzüberschreitende Zusammenarbeit lohnt. Zusammen erreichen wir mehr oder anders ausgedrückt „Zusammen schaffen wir einen Mehrwert“. Sowohl der deutsche als auch der dänische Vorsitzende des Interreg-Ausschusses, Stefan Leyk und Freddy Blak, freuen sich über den Austausch des Tages und die tollen Ergebnisse.
Zu den neu genehmigten Projekten gehören:
German-Danish Innovation – GDI
GDI stellt sich der Tatsache, dass Unternehmen im östlichen Teil der Programmregion weniger innovativ sind als Unternehmen in Deutschland und Dänemark im Allgemeinen. Um dieser Situation entgegenzuwirken, sollen 135 Unternehmen – 60 deutsche und 75 dänische kleine und mittlere Unternehmen – in der östlichen Programmregion durch die Teilnahme an Workshops mehr Wissen über Innovation, Zusammenarbeit und Verkauf über die deutsch-dänische Grenze hinweg erlangen. Außerdem soll eine Sprint-Strategie entwickelt werden, die es den Unternehmen ermöglicht, innerhalb kürzester Zeit ein innovatives Produkt aus einer Idee heraus für den Markt zu entwickeln, so dass der Umsatz der Unternehmen schneller gesteigert werden kann.
Leadpartner ist das Erhvervshus Sjælland.
Intellipower
Ziel des neuen Projekts Intellipower ist es, einen Beitrag zur Integrierung der nachhaltigen Energien in der Stromversorgung zu leisten. Die Versorgungsstabilität soll durch Hilfe einer intelligenten Steuerung der Nachfrage und des Angebots verbessert werden. Dafür soll eine neue Steuerungseinheit für den Gebrauch in privaten Haushalten entwickelt werden, die es ermöglicht, den privaten Strombedarf durch bspw. den Gebrauch von Waschmaschinen und Trocknern zu steuern und deren Gebrauch außerhalb von Stoßzeiten zu optimieren.
Leadpartner ist die Fachhochschule Kiel.
Blomster bygger broer – en grænseoverskridende haveudstilling
Die Idee hinter dem Projekt „Blumen bauen Brücken – eine grenzüberschreitende Gartenschau“ ist, dass eine gemeinsame deutsch-dänische Destination um die Flensburger Förde und die vier Städte Flensburg, Glücksburg, Apenrade und Sonderburg geschaffen werden soll. Das Projekt möchte mit großen Pontons auf dem Wasser sogenannte „schwimmenden Gärten“ entwickeln, die die Grundlage für neue Tourismusprodukte darstellen sollen. Darüber hinaus soll das bereits bestehende Netzwerk von Fahrrad- und Wanderwegen zu einem Verbindungsglied zwischen deutschen und dänischen Kultur- und Erlebnisangeboten entwickelt werden, welches den nachhaltigen Kultur- und Naturtourismus fördert. Hierunter finden sich Gartenkultur, Natur, maritime Erlebnisse, Kunst und Kulturgeschichte. Die Umgebung soll als gemeinsames deutsch-dänisches Tourismusziel fungieren.
Leadpartner ist die Stadt Flensburg.
Tourism Cross-Border – TOUR-BO
TOUR-BO legt den Fokus unter anderem auf den Lebensmitteltourismus, den Ausbildungstourismus sowie die Zusammenarbeit zwischen Tourismusakteuren und Kulturinstitutionen, wie beispielsweise Museen und Hochschulen. Ein weiterer wichtiger Teil der Aktivitäten des TOUR-BO-Projekts besteht darin, Erfahrungen der Region inklusive positiver Beispiele zu sammeln und somit ein Netzwerk für die Tourismusakteure zu schaffen. In diesem Netzwerk können das Wissen geteilt und neue Tourismusangebote entwickelt und ausgearbeitet werden. Damit nimmt das Projekt eine Reihe aktueller und zukünftiger Herausforderungen in der Programmregion in Angriff, darunter die Notwendigkeit, die Tourismusangebote den Wünschen und Bedürfnissen des modernen Touristen nach beispielsweise Nachhaltigkeit anzupassen.
Hinter TOUR-BO stehen Partner aus der gesamten Programmregion von Interreg Deutschland-Danmark, die einander ergänzen. Der Leadpartner ist die Wirtschaftsagentur Kreis Plön GmbH.
RE-BAL
Das Projekt Rebal richtet sich an die Herausforderungen im östlichen Teil der Programmregion im Hinblick auf den Mangel qualifizierter Arbeitskräfte und die Barrieren auf dem grenzüberschreitenden Arbeitsmarkt. Im Projekt wird ein grenzüberschreitendes Unternehmensnetzwerk etabliert, in dem die Unternehmen zum Beispiel Herausforderungen besprechen und Erfahrung austauschen können, wenn es darum geht Auszubildende und Schüler von der anderen Seite der Grenze für ein Praktikum zu begeistern. Aus diesem Grund sollen ebenfalls Praktikumsplätze geschaffen werden. Außerdem sollen zwei dänische Jobcenter und die Agentur für Arbeit in Lübeck zusammenarbeiten, um die juristischen und technischen Barrieren auf dem grenzüberschreitenden Arbeitsmarkt abzubauen.
Leadpartner ist das Center for Erhversrettede uddannelser Lolland Falster.
Warum aufhören, wenn es weitere Ziele gibt?
Neben den bereits angesprochenen fünf neuen Projekten wurde die Erweiterung des Projektes STaRForCE genehmigt. Dem Projekt werden somit weitere Mittel zur Verfügung gestellt, um ihre bisherigen Tätigkeiten durch neue Aktivitäten zu ergänzen – hierunter eine Erweiterung der Aktivitäten einschließlich Modellentwicklung auf drei weitere Fachbereiche: Groß- & Außenhandelskaufmann, KFZ-Mechatroniker und Bauhauptgewerbe.
Mit den jüngsten Genehmigungen hat Interreg Deutschland-Danmark nun ca. 78 Mio. Euro von insgesamt 90 Mio. Euro investiert, welche dem Programm in der Periode 2014-2020 zur Verfügung stehen.
Den Bürgern Interreg näher bringen
„Was läuft gut“ bzw. „was können wir verbessern“? Die Zielsetzung war klar, wir möchten den Bürgern verständlicher machen, was Interreg kann und wie wir als Region von den Interreg-Projekten profitieren.
Nach fünf Jahren Interreg Deutschland-Danmark ist es an der Zeit, den Fokus der Öffentlichkeitsarbeit dem Lebenszyklus des Programms anzupassen. Vor diesem Hintergrund wurde in Vorbereitung auf die Ausschusssitzung im Juni die Kommunikationsarbeit evaluiert um daraus konkrete Handlungsempfehlungen für die weitere Vorgehensweise ableiten zu können. Das neue Kommunikationskonzept fussen in den Empfehlungen, welches durch den Ausschuss im Rahmen der Sitzung genehmigt wurde.
„Wir wollen zukünftig verstärkt die Ergebnisse und den Mehrwert des Programms direkter vermitteln und die guten Geschichten der Projekte hervorheben, die sich auf den Alltag der Bürger beziehen und einen konkreten Nutzen für die Bürger zeigen. Dies ist umso wichtiger, da ungefähr die Hälfte der Projekte des Programms Ende 2019 abgeschlossen sein werden. Dieses Potenzial wollen wir zusammen mit den Projektverantwortlichen nutzen und so für die breite Öffentlichkeit aufbereiten, so dass die Erfolge und der Mehrwert von Interreg sichtbarer werden“, sagte Lewe Kuhn, Leiter des Interreg-Sekretariats, bei der Vorstellung des neuen Kommunikationskonzeptes in der Ausschusssitzung.
Die zentralen Ergebnisse der internen und externen Evaluierung der Kommunikationsarbeit sowie die daraus abgeleiteten Handlungsempfehlungen sind in einem jeweiligen Abschlussbericht sowie in einem kurzen Film zusammengefasst worden, der auf der Homepage von Interreg Deutschland-Danmark angesehen werden kann: www.interreg5a.eu/dokumente/programm