DG STORE untersucht die Möglichkeiten den überschüssigen Strom nutzbar zu machen, indem wir die Nachfrage intelligent steuern und Energie zur späteren Anwendung speichern. Dadurch können wir dazu beitragen, die Nachfrage zu Spitzenzeiten zu reduzieren, an denen das Stromnetz im Vorhinein stark belastet ist – typischerweise am späten Nachmittag bis Abend, wenn die meisten Menschen von der Arbeit nach Hause kommen und Licht, Herd und co. einschalten. Energinet (der dänische Übertragungsnetzbetreiber) erwartet, dass ein flexibles Energiesystem einen volkswirtschaftlichen Nutzen von bis zu 113 Millionen Euro pro Jahr bis 2035 hat – in Dänemark alleine.
Durch sieben ambitiöse Case-Kooperationen untersuchen wir unter anderem das Potenzial für eine weitere Elektrifizierung in der Fernwärme, flexiblen Stromverbrauch in Gebäuden und im Einzelhandel, sowie intelligentes Aufladen von Elektroautos und -bussen, unter Hinblick auf die aktuelle Stromnachfrage. Die gewonnen Daten aus den Tests werden zur Simulierung des zukünftigen Energiesystems genutzt und bilden die Grundlage zur Entwicklung neuer Geschäftsmodelle und regulatorischen Empfehlungen zur Unterstützung eines flexiblen Energiesystems.
DG STORE hat bisher folgende Ergebnisse erzielt:
- Bericht über Energieflexibilität
Eine Momentaufnahme des Stromnetzes in der Projektgeografie und eine Analyse des Potenzials für Energieflexibilität in Südostdänemark und Norddeutschland: https://dg-store.eu/wp-content/uploads/2021/02/StatusQuo_report_DGSTORE_de_web.pdf
- Masterclass zur Netzwerkentwicklung
Wie Energieflexibilität, Energiespeicherung und Sektorkopplung zur Zielerreichung beitragen und potenziell die Kosten des notwendigen Netzausbaus reduzieren können: https://youtu.be/ILZY-Cjqf8I (auf Dänisch)
- Elektrifizierung der Fernwärme in Flensburg und Nakskov
Die Stadtwerke Flensburg haben die Optimierung der Regelstrategie für einen 30-MW-Elektrokessel für die Fernwärmeversorgung abgeschlossen, um überschüssige erneuerbare Energie in Perioden mit überschüssiger erneuerbarer Energie im Netz zu entnehmen. Auf die gleiche Weise hat Lolland Forsyning die Möglichkeit untersucht, eine Wärmepumpe in Kombination mit einem Elektroboiler und einem Pufferspeicher zu installieren, um mehr grünen Strom vor Ort zu nutzen.
- Daten zum Ladeverhalten
In einem Wohngebiet in Flensburg hat die Firma Selbsthilfe-Bauverein Flensburg (SBV) eine Ladestation für Elektroautos errichtet, die umfassende Daten zum privaten Ladeverhalten sichern wird. Die Ergebnisse werden ein wichtiger Beitrag für eine effektive Lastverteilung im Stromnetz sein, damit wir erneuerbare Energien möglichst sinnvoll nutzen können: https://dg-store.eu/neue-ladestation-fur-mehr-erkenntnisse-uber-unser-ladeverhalten/
- Daten zum Energieverbrauch in kommunalen Gebäuden
Gemeinsam mit dem Energiekonzern „Andel“ hat die Gemeinde Lolland sogenannte „MEP-Karten“ (MEP: Multipurpose Expansion Port) in die Stromzähler einiger Gemeindegebäude eingebaut. Die Karten ermöglichen es, den Stromverbrauch im 15-Minuten-Takt und schließlich bis auf die Minute zu verfolgen. Die Karten bieten eine viel genauere Analysegrundlage für die zukünftige Entwicklung von Flexibilitätsdiensten, bei denen die Gebäude der Gemeinde zum Ausgleich des Stromsystems beitragen können.
- Intelligenterer Energieverbrauch in Supermärkten
In einem Lebensmittelgeschäft auf Lolland hat Vitani Energy Systems zusammen mit der Salling Group ein sogenanntes prognosebasiertes Management des Energieverbrauchs des Marktes installiert, das dafür sorgt, dass der Netto-Markt zum optimalen Zeitpunkt die optimale Energiemenge verbraucht: https://dg-store.eu/case-2-tysk/